Sonntag, 14. Januar 2024

Vorstellungsgespräche mit dem Multimodale Interview (MMI®)

 

Das Multimodale Interview (MMI®)

Das Multimodale Interview (MMI®) wurden 1992 von  Prof. Dr. Heinz Schuler (Universität Hohenheim, Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften) entwickelt. Mit dieser Interviewform soll der trimodalen Ansatzes der Berufseignungsdiagnostik praktisch umgesetzt werden. Es handelt sich hierbei um ein halbstrukturiertes Interview zur Personalauswahl und umfasst im Regelfall die folgenden acht Komponenten:
  1. Gesprächsbeginn
  2. Selbstvorstellung des Bewerbers
  3. Freies Gespräch
  4. Berufsinteressen und Berufswahl
  5. Biografiebezogene Fragen
  6. Realistische Tätigkeitsinformation
  7. Situative Fragen
  8. Gesprächsabschluss

Die Reihenfolge der Komponenten ist weitestgehend festgelegt und bietet einen Festen Rahmen der Durchführung. Fünf dieser Komponenten dienen der diagnostischen Urteilsbildung, wobei die Antworten und das Verhalten des Interviewten bewertet werden. Die übrigen drei dienen vor allem dazu, dem Interaktionsprozess einen natürlichen Gesprächsverlauf zu geben und den Kandidaten zu informieren (Ablauf, Tätigkeitsanforderungen, Feedback).Außerdem liegen feste Verhaltensverankerte Einstufungsskalen vor. Das Interview dauert 30 bis 60 Minuten.

Das MMI zeichnet sich durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sowohl in der Mitarbeiterauswahl als auch in der Personalentwicklung aus.  Je nach Kosten-Nutzen-Abwägung ist es für die Auswahl und Förderung von Auszubildenden oder Trainees genauso geeignet wie für gewerbliche/ technische Mitarbeiter, Management- oder Führungskräfte.


Vorbereitung
Im Vorfeld der eigentlichen Interviews müssen anhand einer Anforderungsanalyse erfolgskritische Ereignisse identifiziert, relevante Dimensionen zur Beurteilung der Bewerber erstellt situative Fragen gesammelt und  verhaltensverankerte Einstufungsskalen konstruiert werden. 

Vorteile
  • Hohe prognostische Validität
  • Hohe soziale Validität (Anerkennung durch die Teilnehmer)  (bis zu r = . 52)
  • Moderater Trainingsaufwand für Interview
  • Unabhängigkeit von durchführender Person
  • Situationskontrolle durch Bewerber aufgrund von freien Gesprächsteilen
  • Im Regelfall wird sofort nach jeder Antwort bewertet

Referenz: 
Schuler, H., Moser, K., Diemand, A. & Funke, U. (1995). Validität eines Einstellungsinterviews zur Prognose des Ausbildungserfolgs. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 9 (1), 45 – 54 

Schulte, S., Hiltmann, M. (Hrsg), Eignungsdiagnostische Interviews, Standards der professionellen Interviewführung (2023)

Samstag, 13. Januar 2024

Situative Fragen im Vorstellungsgespräch

Situative Fragen (Critical Incidents Technique)

Situative Fragen im Vorstellungsgespräch zielen darauf ab, mehr über Konkretes Verhalten von Bewerbern in bestimmten Situationen im Arbeitskontext zu erfahren. Diese Fragen helfen dem Arbeitgeber, die Reaktionen und Herangehensweisen des Bewerbers in verschiedenen beruflichen Kontexten zu verstehen.

Situative Fragen basieren auf der Forschung der Critical Incidents Technique (Schlüsselsituationen) nach Flanagan, J. C. (1954). Das Ziel ist die Beschreibung konkreter Verhaltensweisen, die für die erfolgreiche Bewältigung der beruflichen Aufgaben entscheidend sind.

Vorgehensweise

  1. Legen Sie die spezifische Position fest, für die Sie Criticial Incidents (CITs) entwickeln möchten. z. B. Kundenberater
  2. Notieren Sie Situationen, die in dieser Position besonders erfolgskritisch sind.
    z. B. Verkaufsgespräch
  3. Sammeln Sie Verhaltensweisen, die erfolgreiche Mitarbeiter in diesen Situationen zeigen. z. B. Agenda und Zusammenfassung geben, offene Fragen stellen, aktiv zuhören, den Nutzen der Produkte betonen
  4. Verdichten Sie die gesammelten Verhaltensweisen zu Kategorien (Anforderungen).
    z. B. Gesprächssteuerung, Vertriebsorientierung

Die Anwendung erfolgt in: Datenerhebung: Einzelinterviews, Gruppeninterviews, Workshops, Fragebögen, Beobachtungen 

Literatur: 

Arbeits- und Organisationspsychologie
Nerdinger, Friedemann, Blickle, Gerhard, Schaper, Niclas , (2019), Springer-Verlag
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-540-74705-5_15

Seminar zum Thema Vorstellungsgespräche professionell führen

Seminare zum Thema Vorstellungsgespräche und Einstellungsinterviews erfolgreich führen und vorbereiten

In diesen Seminaren lernen Sie:

  • Wie Sie sich effektiv auf Einstellungsgespräche vorbereiten und passende Fragen vorbereiten
  • Wie Sie ein Interview-Format auswählen, das für Ihre Bedürfnisse geeignet ist wie z. B. das Multimodale Einstellungsinterview nach Schuler
  • Wie Sie vorbereitende Unterlagen wie Bewerbungsunterlagen bewerten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen
  • Wie Sie offene Fragen formulieren, um Einblicke in die Persönlichkeit des Kandidaten zu erhalten
  • Wie Sie verhaltensbasierte und situative Fragen stellen, um die Fähigkeiten und Erfahrungen des Kandidaten zu bewerten
  • Wie Sie die Antworten des Kandidaten objektiv bewerten und Stärken sowie Schwächen des Kandidaten identifizieren
  • Wie Sie auf schwierige Fragen wie Lücken im Lebenslauf oder Gehaltsvorstellungen reagieren
  • Wie Sie einen fairen und diskriminierungsfreien Einstellungsprozess sicherstellen, der gesetzlichen Vorgaben wie dem Datenschutz entspricht
  • Wie Sie ein positives Arbeitgeberimage aufbauen und den Einstellungsprozess verbessern, um die besten Kandidaten zu finden und Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

Anbieter von Seminaren zum Thema Vorstellungsgespräche führen


Haufe

IFM Institut für Managementberatung

Freitag, 12. Januar 2024

Seminare zum Thema Grundlagen der Personalarbeit

Seminarraum

Ein Seminar zum Thema “Grundlagen der Personalarbeitvermittelt ein breites Spektrum an Wissen und Fähigkeiten, die für die Arbeit im Personalbereich von Bedeutung sind.

Zu den Inhalten gehören:

  • Grundlagen und Aufgaben der modernen Personalarbeit
  • Funktionen und Aufgaben des Personalwesens
  • Personalverwaltung: Prozessabläufe, Formularwesen, Personalakte, Aufbewahrungsfristen
  • Der Mitarbeiterlebenszyklus (Employee Lifecycle)
  •  Personalkosten, Lohn- und Gehaltsgruppen nach TVöD/TV-L, Vergütungsstrukturen, Zusatzleistungen, Altersversorgung
  • Nachweisgesetz
  • Personalplanung und Personalbeschaffung: Personalanforderung, interne und externe Stellenausschreibungen, Bewerbungsmanagement, Bewertung von Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen, Vorstellungsgespräche und Auswahlverfahren
  • Personalentwicklung: Personalentwicklungskonzepte und individuelle Maßnahmen, Anforderungen an die fachliche und soziale Kompetenz
  • Praktisches Arbeitsrecht im Beschäftigungsverhältnis inklusive Betriebsverfassungsrecht: Elternzeit, Probezeit, Urlaub, Mehrarbeit, Umgruppierung, Versetzung, Abmahnung, Mutterschutz und Elternzeit, Beendigung von Arbeitsverhältnissen: Aufhebungsvereinbarung, Kündigung, Abfindung, Aktuelles zu Befristungen
  • Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)  

 

Anbieter von Seminaren: 

Haufe:
https://www.haufe-akademie.de/hierarchy/personalmanagement

Institut für Managementberatung:
https://ifm-business.de/firmen/seminare/personalmanagement/personalmanagement-einfuehrung/ 

Kommunales Bildungswerk
Personalpraxis von A bis Z: Grundlagen der Personalarbeit für Beschäftigte im Personalbüro und sonstige Interessierte